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Pfarrei "St. Luzia" Rech

Blich von vorne auf die Kapelle St. Luzia in rech

Über die Kirche St. Luzia in Rech

Die katholische Pfarrkirche St. Luzia in Rech wurde 1720 erbaut und befindet sich in der Bärenbachstraße. An der Stelle der heutigen Kirche, die der heiligen Lucia von Syrakus gewidmet ist, befand sich bereits eine Kapelle, die im Jahr 1499 erwähnt wurde und deren Schutzheilige die beiden Heiligen Odilia und Luzia waren. Der Grundstein für das aktuelle Bauwerk wurde am 8. Mai 1720 gelegt.

Die Kirche, die aus einheimischem Bruchstein errichtet wurde, ist in Form eines Saalbaus mit dreiseitigem Chorschluss gestaltet. Die farbenfrohen Bleiglasfenster, die zwischen 1967 und 1970 entstanden, zeigen verschiedene Heilige, darunter den heiligen Urban, den Schutzpatron der Winzer und des Weines, sowie Jesus als den Guten Hirten.

Im Inneren der Kirche finden sich bemerkenswerte kunsthistorische Stücke, wie eine historische Holzkanzel mit den vier Evangelisten aus dem Jahr 1720 sowie der Hochaltar aus dem 18. Jahrhundert. Im linken Teil des Chorraums steht die Figur der heiligen Agatha auf einer Konsole, während auf der rechten Seite die Skulptur der Kirchenpatronin, der heiligen Luzia, zu finden ist, die als Märtyrerin durch einen Schwertstoß in den Hals starb. Diese Schnitzfiguren stammen ebenfalls aus dem 18. Jahrhundert.

Zu Ehren von St. Agatha wurde in früheren Zeiten in Rech eine Winterkirmes gefeiert. Der Lucia-Markt, der über die Region hinaus bekannt ist, trägt den Namen der heiligen Luzia. Laut alten Aufzeichnungen gewährte Graf Phillip von Virneburg den Recher Bürgern am Namenstag von St. Luzia, dem 13. Dezember, die Genehmigung, einen Markt abzuhalten, auf dem Leinen und Tuche verkauft wurden.

Im Jahr 1798 wurde Rech zur eigenständigen Pfarrei erhoben. Zunächst dem Bistum Aachen zugehörig, gehört sie seit 1824 zur Diözese Trier. Heute bildet die Pfarrei Rech zusammen mit mehreren Nachbarpfarreien die Pfarreiengemeinschaft Altenahr innerhalb des Dekanats Ahr-Eifel.

Die Kirche St. Luzia hat im Laufe ihrer Geschichte mehrere schwere Schäden erlitten, angefangen beim 30-jährigen Krieg 1632, über erhebliche Kriegsbeschädigungen im Zweiten Weltkrieg bis hin zur verheerenden Flutkatastrophe im Jahr 2021, weshalb die Kirche derzeit geschlossen ist. Die Renovierungsarbeiten nach der Flut haben begonnen, und wir hoffen, dass die Kirche Ende 2025 wieder in neuem Glanz erstrahlen und eröffnet werden kann.

Jedes Gebäude gewinnt an Bedeutung durch die Menschen, die es mit Leben füllen. Die Pfarrgemeinde St. Luzia in Rech im Ahrtal ist ein lebendiger und einladender Ort des Glaubens. St. Luzia hat eine tief verwurzelte Tradition und ist ein Zentrum für Gemeinschaft und Zusammenhalt. Das historische Kirchengebäude ist nicht nur ein Ort der Andacht, sondern auch ein kulturelles Erbe, das die Geschichte der Region widerspiegelt. Es lädt Besucher ein, innezuhalten und die spirituelle Atmosphäre zu genießen.

Ansprechpartner:

  • Für die Pfarrgemeinde St. Luzia Rech: Gudrun Wolff und Birgit Grisotto
  • Für den Verwaltungsrat St. Luzia Rech: Werner Solbach
Heiligenfigur in der Kirche von rech

Über die Hl. Luzia

Die jungfräuliche Märtyrerin Luzia (3. Jahrhundert) hat eine lange Reise hinter sich: Ihr Brauchtum erstreckt sich vom sonnigen Sizilien bis ins kühle Schweden. Dass sie tatsächlich gelebt hat, beweisen Grabfunde. Über ihre Biografie ist jedoch nichts historisch Sicheres bekannt, sodass sich zahlreiche Wunder um sie ranken: Luzia habe ihre verfolgten Glaubensgeschwister unterstützt, indem sie Lebensmittel in die Verstecke brachte. Damit sie in der Dunkelheit beide zum Tragen frei hatte, soll sich die Leuchtende (so ihr Name übersetzt) einen Lichterkranz auf das Haupt gesetzt haben. Die junge Frau soll, wie andere römische Märtyrerinnen auch, Jungfräulichkeit um Christi willen gelobt haben. Durch ein Heilungswunder habe Luzias Mutter von den Plänen ihrer Tochter überzeugt werden können – der zurückgewiesene Bräutigam jedoch nicht. Er soll Luzia dem römischen Präfekten überantwortet haben, der sie wegen ihres Glaubens folterte und hinrichten ließ. Berichten zufolge wurden Luzias Reliquien bereits im 8. Jahrhundert nach Metz überführt. In Mitteleuropa verband sich ihr Brauchtum mit heidnischen Lichtfeiern – nicht zuletzt, weil Luzias Gedenktag vor der gregorianischen Kalenderreform den kürzesten Tag des Jahres markierte. Ende des 19. Jahrhunderts wollte das Stockholmer Freilichtmuseum Skansen die regionalen bäuerlichen Luziatraditionen für kommende Generationen bewahren und schuf damit lange nach der Reformation die heute so bekannten nationalen Luziafestlichkeiten.